Wenn ich die Notizen von der neunten und letzten Vorlesung durchgehe, bleibe ich als erstes bei den horizontalen und vertikalen Suchmaschinen hängen. Da war doch was….IRGR….Bekavac….doch finde ich zuerst nichts in den Unterlagen….dann bei der Stichwortsuche im Buch “Suchmaschinen verstehen” von Dirk Lewandowski stosse ich auf dieselben Ausdrücke. Er verwendet die folgende Aufteilung:
(Web-)Suchmaschinen, Spezialsuchmaschinen, Metasuchmaschinen, Webverzeichnisse, Social-Bookmarking-Dienste und Frage-Antwort-Dienste
Gemäss dieser Terminologie wird anstelle Spezialsuchmaschinen auch von vertikalen Suchmaschinen und anstelle Web-Suchmaschinen auch von Universalsuchmaschinen oder eben von horizontalen Suchmaschinen gesprochen.
In den Vorlesungen zu IRGR wurde dagegen nach Art der Suche unterschieden:
Lokale Suche, Katalogbasierte Suche, Roboterbasierte Suche und Metasuche
(Ich gehe bewusst nicht weiter auf die zwei Unterteilungen ein, da das zu weit vom Thema abweichen würde.)

Zur Marktübersicht: im letzten Semester schrieb ich eine Arbeit über das Projekt der Bibliotheken Schaffhausen, die ein neues LMS suchten und einführten (bereits unter Vorlesung 3 erwähnt). Man entschied sich für NetBiblio von AlCoda. Es ist ein serverbasierendes System und zum synchronisieren der Katalogsdaten wird ebenfalls OAI-PMH eingesetzt. Vermutlich stiess bereits damals auf diesen Begriff und vergass ihn wieder…

Ich möchte noch die Grafik vom Projekt “Literaturarchiv Marbach” der Grafik zum Model BAIN gegenüberstellen: grafik grafik

Seeeehhhhr vereinfacht gesagt, haben beide das dasselbe dazustellen (von links nach rechts):
Wo und wie werden die (Meta-)Daten gefunden und “geerntet”, einheitlich umgewandelt und so im eigenen System hinterlegt, damit sie wieder gefunden und – falls benötigt – auch wieder weitergeben werden können.
Über was ich dabei noch stolperte war das Format MODS. Tauchte, soweit ich mich erinnern kann, bis jetzt nicht im Studium auf. Gemäss Wikipedia: “MODS was designed as a compromise between the complexity of the MARC format used by libraries and the extreme simplicity of Dublin Core metadata.”
OK – so weit, so gut; aber gemäss unseren Dozenten müssen wir uns eh langsam aber sicher mit BIBFRAME auseinandersetzen:
BIBFRAME wurde vom Library of Congress als Nachfolger für MARC21 entwickelt. Der grosse Unterschied (so wie ich es verstanden habe): während in MARC21 die Metadaten zu den Titeln noch gemeinsam ein einem Dokument/Eintrag zusammen eingetragen werden, sind bei BIBFRAME diese Metadaten mit einander vernetzt (Linked Data).
Der Versuch eines Beispiels:
Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär – da haben wir unter Work mal den Autor/Agent Walter Moers, möglicher Event wäre das Musical, das Subject wäre dann….der Titel selber? (ich schreib noch eine Mail an die Dozenten). Bei der Instance wäre der Publisher/Verlag und dann das Format, also Taschenbuch oder illustrierte und gebundene Ausgabe. Nochmals eine Frage: wie wird der Illustrator dann aufgenommen? Auch über Agent, einfach mit einem anderen Prädikat wie beim Autor? Und dann zum Schluss Item: ist mit Barcode die ISBN gedacht oder die Nummer der Bibliothek oder beides?
Trotz oder gleich wegen allen Fragen: dieses Format interessiert mich. Allerdings weiss ich nicht wie schnell das eingeführt wird. Bei dem weiter oben erwähnten Projekt der Systemeinführung, wurde erst neu MARC21 eingeführt (2021!) – also wie lange geht es bis zum nächsten Format? Während dem Studium erlebte ich die Bibliothekswelt nicht gerade als sehr “Veränderungs-freudig”. Gemäs https://de.wikipedia.org/wiki/BIBFRAME “…gibt es weiterhin Probleme, die gelöst werden müssen, bevor das Modell für die Katalogisierung von Periodika verwendet werden kann.” Aber auch “Ex Libris veröffentlichte eine Roadmap für die Implementierung von BIBFRAME in ihrem Bibliothekssystem.”
Vermutlich wird der Wechsel in der Bibliotheksbranche nur mit einem gewissen Druck von den Stakeholdern (Verlage, Lieferanten, Staat etc) geschehen. Was mich noch ein wenig verwunderte, dass BIBFRAME während dem ganzen Studium nicht erwähnt wurde, obwohl es anscheinend die Zukunft des Bibliothekswesens sei. Der Begriff tauchte in einer Liste von verschiedenen Ontologien von Metadaten im Modul WOR2/Bibliothekarische Erschliessung auf, es wurde aber nicht weiter darauf eingegangen.
Bei der Suche zu diesem Eintrag ich fand ihn auch auf der Anforderungsliste der Bibliotheken Schaffhausen an das neue System: Unterstützung von aktuellen und zukünftigen Standardformaten (mind. UNIMARC, MARC21, MARCXML, zukünftig BIBFRAME)

Sodele – jetzt noch die Mail mit den Fragen zu BIBFRAME schreiben…